Die Veranstaltung wird gefördert durch die Gleichstellungsstelle der Stadt Würzburg
ZEITPLAN:
13:00 Uhr
Begrüßung bei (alkoholfreiem) Sekt
DURCHGEHEND AUSSTELLUNG:
Ausstellung: Plakatreihe "He said, she did" von KATJA LOTTER
Ausstellung: Wind &Pixel von NICOLA OSWALD
13:30 Uhr
Vortrag & Diskussion: TradWives und antifeministische Influencer*innen -
mit Viktoria Rösch
15:30 Uhr
Lesung & Reflexion: Sexuelle Fantasien von FLINTA* mit Nicola & Eva vom FemFest Team
16:30 Uhr
Vortrag & Diskussion: Gemeinsame Ökonomie – Bruch mit Ungleichheit und Privilegien?
mit Anja Fetzer
18:30 Uhr
Imbiss
20:00- ca. 21:30 Uhr
FemDance - gemeinsames Tanzen (Theatersaal)
PROGRAMM:
13:30 Uhr (Konzertsaal)
Vortrag von Viktoria Rösch
Weibliche Rebellinnen? Von Tradwives und anderen rechten Influencerinnen
Ob als „Tradwife“, Lifestyle-Influencerin oder selbsternannte Rebellin gegen den „Zeitgeist“, rechte Frauen sind auf verschiedenste Weise präsent in den sozialen Medien. Mit ästhetisch perfektionierten Bildern von Weiblichkeit, Natürlichkeit und Häuslichkeit, aber auch mit Inszenierungen von Unangepasstheit und intellektuellem Widerstand, verkörpern sie auf spezifische Weise rechten Ideologien.
Der Vortrag beleuchtet, wie diese Akteurinnen traditionelle und moderne Rollenbilder verbinden, um politische Botschaften zu verbreiten. Dabei geraten nicht nur antifeministische Tendenzen in den Blick, sondern auch Strategien der Selbstermächtigung, die als scheinbar „feminine Gegenkultur“ auftreten. Im Vortrag wird gezeigt, wie rechte Influencerinnen durch verschiedene Bild- und Erzählpolitiken neue Formen weiblicher Identität entwerfen, zwischen Anpassung, „Pseudo-Weiblichkeit“, Protest, Intellektualität und rechter Ideologie.
Viktoria Rösch ist Soziologin und arbeitet aus verschiedenen Perspektiven zum Wechselverhältnis von Geschlecht und der extremen Rechten. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf den Bildpolitiken rechter Influencerinnen. Sie ist zudem Mitglied im Netzwerk feministische Perspektiven und Interventionen gegen die extreme Rechte (femPi).
15:30 Uhr (Theatersaal)
Lesung & Reflexion: Sexuelle Fantasien von FLINTA mit Nicola & Eva vom FemFest Team
Sex findet im Kopf statt? Unsere sexuellen Fantasien machen einen großen Teil für "guten" Sex aus. Aber nicht alle Fantasien wollen in die Tat umgesetzt werden. Manche bleiben gerne im Geheimen.
Die eigenen sexuellen Fantasien zu kennen und damit offen umzugehen, ist für viele FLINTA keine Selbstverständlichkeit. Nach wie vor gibt es Vorurteile gegenüber sexuell offenen Frauen* in unserer patriarchalen Gesellschaft. Frauen* sollen nicht über Sex oder Masturbation reden, Sex am Besten nur in monogamen Beziehungen haben und der Body Count soll möglichst einstellig sein (Stichwort "slut shaming"). Der sexuelle Erfahrungskorridor den unsere Gesellschaft für FLINTA bereit hält ist sehr klein (siehe Madonna-Hure-Komplex).
Aber auch sich selbst einzugestehen, was einem in der Fantasie erregt, fällt vielen weiblich gelesene Personen schwer - sie wollen auch in ihrem Begehren gefallen oder schämen sich für ihre Gedanken. Wenn wir über Sex reden, schwingen auch andere Themen mit, wie Körper, Ausbeutung, Schuld, Scham, Zustimmung, Respekt, Liebe, Mutterschaft, Hass, Gleichberechtigung, Schmerz und Liebe.
Wir verstehen Feminismus als Akt der Befreiung von Zwängen. Wer möchte man sein? Was magst du? Was sind deine Fantasien? Was willst du, wenn dich niemand verurteilt für das, was du dir wünscht? Manche Fantasien wollen immer intime Sehnsüchte bleiben, andere werden vielleicht irgendwann Realität.
Beim FemFest möchten wir uns mit Sexfantasien von FLINTA beschäftigen - ihr könnt die Geschichten lesen, euch darüber austauschen und über eure eigenen Fantasien nachdenken. Diese Geschichten sollen anregen, sich mit der eigenen Sexualität auseinander zu setzen. Vielleicht inspirieren dich die Fantasien zu deinen eigenen intimen Gedanken zu stehen oder sie beflügeln deine Fantasie. ;) Wir möchten einen Raum schaffen, zu zeigen, dass weibliches Verlangen viele Aspekte hat.
16:30 Uhr
Vortrag & Diskussion mit Anja Fetzer: Gemeinsame Ökonomie – Bruch mit Ungleichheit und Privilegien? (Konzertsaal)
Die Entscheidung, Geld miteinander zu teilen kann ganz unterschiedliche Beweggründe haben: der Wunsch nach einer gerechteren Verteilung von Einkommen und Vermögen, die Schaffung von (finanziellen) Sicherheiten, die Abwendung vom klassischen Konzept des Teilens von Geld in der Ehe oder einer Liebesbeziehung und damit einhergehend finanzielle Unabhängigkeit von Partner*innen oder die Stärkung von Freund*innenschaften sind einige der möglichen Gründe.
Was hat uns dazu bewegt, unser Geld miteinander zu teilen? Wie organisieren wir uns? Davon möchten wir erzählen sowie auf aktuelle Fragen, die uns beschäftigen eingehen. Wie steht es etwa um eine gemeinsame Altersvorsorge? Welche Rolle spielen andere Solidargemeinschaften? Schaffen wir es tatsächlich Privilegien und Ungleichheiten aufzubrechen oder führen wir diese fort? Auf diese Weise möchten wir einen kleinen Einblick geben, wie es sich in einer gemeinsamen Ökonomie lebt.
Anja Fetzer ist Lehrerin und pausiert derzeit, um ihre Doktorarbeit zu Ende zu schreiben. Zur gemeinsamen Ökonomie ist sie durch den Einzug in ein Wohnprojekt des Mietshäuser Syndikats gelangt und seit etwa 2,5 Jahren Teil der "Cash Group".
18:00 Uhr Essen & Pause (Konzertsaal)
20:00 Uhr FemDance - gemeinsames Tanzen (Theatersaal)
angeleitet von Rebekka Gießler (Tanztherapeutin und Psychologin)
Zum Abschluss des Tages wollen wir beim FemDance gemeinsam tanzen.
Die Zusammenstellung der Musik dafür ist ein Gemeinschaftsprojekt des gesamten FemFest-Teams, das für euch ihre Lieblingssongs gesammelt hat. Rebekka Gießler (Tanztherapeutin und Psychologin) hat daraus eine feine Mischung von ruhigen Tönen bis schnellen Beats zusammengestellt und legt so die Grundlage für ein empowerndes Erlebnis.
Komm ins Fließen mit den sanften Rhythmen, fühle deine Kraft bei erdigen Beats, schüttle alles Schwere des Tages ab und lass dich überraschen, wohin die Musik dich führt. Das Motto dabei ist: Vom Kopf in den Körper kommen, denn im Tanz darf alles sein.
Pack dir gerne dicke Socken ein - getanzt wird barfuß oder in Socken.
Ausstellung: KATJA LOTTER
Plakatreihe "He said, she did" (Theatersaal)
von 13:30 - 20:00 Uhr
FLINTA* wurde – und wird – systematisch die Anerkennung für ihre Leistungen verwehrt. Ob in Wissenschaft, Kunst, Technik oder Kultur: Die Geschichte ist voll von Fällen, in denen FLINTA* maßgeblich beteiligt oder sogar allein verantwortlich waren, der öffentliche Credit jedoch an Männer ging – Ehemänner, Brüder, Kollegen, Lehrer. Dieses Phänomen, ein Symptom des Patriarchats, hat sogar einen eigenen Namen: der Matilda-Effekt, benannt nach der US-amerikanischen Frauenrechtlerin, Aktivistin und Soziologin Matilda Joslyn Gage.
Katja Lotter ist freischaffende Designerin, Tänzerin und Fotografin mit Sitz in Berlin. Ihre Arbeit bewegt sich zwischen Bühne, Gestaltung und gesellschaftlicher Auseinandersetzung – geprägt durch ihr Studium in Informationsdesign, langjährige Erfahrungen im Theaterbereich sowie vielfältigen Projekten bei denen die Grenzen zwischen den Disziplinen häufig verschwimmen.
Für das FemFest 2025 gestaltet sie die Plakatreihe „He said, she did“, in der historische Leistungen von Frauen in den Blick der Öffentlichkeit rücken: keine klassische Werbung, sondern eine faktenbasierte, feministische Informationskampagne – kein politischer Zeigefinger sondern ein „Ach, wirklich?!“.
Mehr unter katjalotter.de / Instagram @katjalotter
Ausstellung "Wind und Pixel" von Rosa Oswald (Konzertsaal)
Die Bilder der Ausstellung kontrastieren das konkrete, physische Phänomen des Windes mit der abstrakten, digitalen Vorstellung von Pixeln. Während Wind als eine konkrete spürbare doch zugleich unsichtbare Kraft erlebt wird, repräsentieren Pixel eine abstrakte, nicht-taktile visuell erlebbare Form der Darstellung.
Beiden ist gemein, dass sie erst durch ein Gegenüber wirken: Wind durch Gegenstände, die bewegt werden, Pixel, die durch ihre Kombination erst eine konkrete, sichtbare Form annehmen. In den Bildern wird Moment auf Moment abgebildet, der flüchtige Eindruck als digitale Notiz festgehalten