slider neu

Einlass
19:00 Uhr
Beginn
20:00 Uhr
Abendkasse
15,00 €
Vorverkauf
12,00 € zzgl. Geb.

Xyeahx summerfest 2019

Live: Escape-ism, Camera, Tics, Knickers

Die seit 2003 in Würzburg aktive D.I.Y.-Konzertgruppe XYEAHX feiert ihr jährliches Sommerfest in diesem Jahr bereits Ende Mai. Neben vier großartigen Live Acts wird es wie immer auch veganes BBQ, Sommerbowle und allerlei Schnickschnack geben. In diesem Jahr mit von der Partie sind Escape-ism, das Projekt von Ian Svenonius (The Make Up, Chain & The Gang, Nation of Ulysses) mit entrücktem und minimalistischem Art Punk, die Berliner Krautrock Institution Camera (Bureau B), sowie Tics aus Köln mit ihrem nervösen Agnostic Funk und Knickers aus Leipzig mit schrägem Garage Punk.

Escape-ism (Washington, D.C., USA)
Escape-ism ist Ian Svenonius solo (The Make Up, Chain & The Gang, Nation of Ulysses) Der Performer, Autor und Filmemacher Ian Svenonius hat als ESCAPE-ISM mit "The Lost Record" sein zweites Solo-Album veröffentlicht. "Ian Svenonius singt so schön trostlose Songs, die gleichermaßen in Herz und Geschlechtsteile knallen. Neben Jon Spencer ist Svenonius auch noch einer der bestgekleideten und aussehenden Performer unter den offensichtlichen James-Brown-Fans seiner Generation. Nach knapp 30 Jahren Schaffen haut der Typ nun ein minimalistisch-düsteres Solodebüt raus, das neben Garagen-Soul zu jeder Sekunde den peitschenden, brutal kargen New- und No Wave von Suicide atmet. Drumbox, Fuzz-Gitarre, Bass, Kassettenspieler, Saxofon und Svenonius’ Singen, Sprechen, Klagen, Jauchzen, Kreischen, Schreien machen klar, dass hier eine Menge echt nicht in Ordnung ist. Mit voller Wucht knallen die Songs direkt in Herz und Geschlechtsteile, das Hirn kann man zu Hause lassen oder zu Svenonius rüberwerfen –und dann tanzen, tanzen, tanzen." (Spex.de)

Camera (Berlin)
Ganz am Anfang, um das Jahr 2012, waren sie als „Krautrock Guerilla“ unterwegs. Und
nun, sechs Jahre später, legt die Berliner Combo Camera bereits ihr viertes Album vor. Lange wurden sie vor allem als Spielgefährten von Bands wie NEU! oder La Düsseldorf wahrgenommen, aber mittlerweile ist klar, dass Camera mehr sind als Krautrock, dass sie ihren ganz eigenen Weg gesucht und gefunden haben. Und das getreu dem Motto des legendären Mark E. Smith: „Es ist keine Wiederholung, es ist Disziplin.“ Nach dem maschinell anmutenden Debütalbum Radiate! (2012) sowie der Verbeugung vor William Burroughs auf dem Nachfolger Remember I Was Carbon Dioxide (2014) war auf dem dritten Album Phantom of Liberty (2016) so etwas wie eine verspielte Commodore-64-Atmosphäre zu spüren. Die neue LP Emotional Detox (2019) wiederum ist von einer übersprudelnden Experimentierfreude geprägt. Die Band hat, so scheint es, einen selbstbewussten Schritt in Richtung mehr „Pop“ getan, ohne jedoch die Verbindung zu dem weit verzweigten Wurzelgeflecht im Fundament des Camera-Studios zu kappen. Die Bezugspunkte sind immer noch die gleichen, auch wenn Emotional Detox sich nicht in eine direkte Abhängigkeit begibt.

Tics (Köln)
Der Himmel ist leer. Die Sonne ausgebrannt. Sterne kreisen ziellos im All umher. Und kein George Clinton und kein James Brown, keine Betty Davis und keine Erykah Badu werden uns retten. Die Göttinnen und Götter des Funk haben sich zurückgezogen und spielen für sich ihr eigenes Spiel. Tics sind zurückgeblieben. Gekettet an Minutemen, betäubt von ESG, beschwert, eckig und ungelenk müssen sie auf dieser Erde ausharren, in diesem Land, in dieser Zeit. Ohne Aussicht auf Erlösung erinnert nur das Zucken der restless legs an die Gunst und Gaben, die ihnen hinterlassen wurden. „Agnostic Funk“ ist eine Einladung: Schüttelt die Hüften trotzdem! Acht snapshots, im alltägliche mindfuck aufgenommen, wecken noch Energien. Doch immer ohne Transzendenz: Der Funk der Tics befreit weder „ASS“ noch „MIND“. Er stülpt deren gesellschaftlichen Verstrickungen nach außen. Und an diesen Fäden zappeln die Körper und verrenken ihre Glieder. Stimmen spiegeln sich, werden gedoppelt, kommentiert und konterkariert von Samples, Echos, Vocoder-Fetzen. Darunter verhaken sich Bass, Schlagzeug, Gitarre zu Transformer-artigen moves, Keyboards und Saxophon verklumpen in psychedelischen Schlieren. Der Funk der TICS ist Reflex auf den konstanten Wahn – und zugleich Widerstand gegen sein geschmeidiges Funktionieren. Ein getriebenes, notgeborenes Strampeln und Hampeln gegen das neue Fascist Groove Thang.

Knickers (Leipzig/Genf)
Knickers ist quasi eine Garage Punk-Supergroup mit Leuten von u.a. The Staches, Lassie und Acid Rooster. Weirder und hibbeliger Schrammelpunk in bester Devo-, Coneheads- oder Lumpy and the Dumpers-Manier trifft auf Garage Punk à la Jay Reated oder Ty Segall und schnittigen, groovenden Post Punk. Trotz des Versuchs dieser groben musikalischen Einordnung, darf nicht unerwähnt bleiben, dass Knickers musikalisch eigentlich schwer zu kategorisieren sind. Anm.: „Bored in the Supermarket“ vom bald erscheinenden neuen Album „Bored“ ist schon mal ein ziemlicher Hit (siehe Youtube).