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  • ©Peter Hauser
  • ©Male Gaze Promo
Einlass
20:30 Uhr
Beginn
21:00 Uhr
Abendkasse
12,00 €
Vorverkauf
10,00 € zzgl. Geb.

FAI BABA // MALE GAZE

Psych-Pop im Spannungsfeld zwischen verdrogter Repetition und Catchiness

FAI BABA (Zürich, CH; A Tree in a Field)

Wie Fai Baba wirklich heißt, ist unerheblich. Der Musiker aus Zürich ist ein Hochstapler. „Ich habe viele Namen,“ feixt er. Man würde dem jungen Mann ohnehin alles glauben, da ist ein gefährlicher Charme. Selbst ob er aus der Schweiz kommt, ist fraglich, klingt das neue Album »Sad &Horny« doch wie ein Direktimport des L.A.-Psych.

Zumindest auf Platte, live entwirft Fai Baba seine Musik stets als etwas, das sich in der spontanen Situation seine Form sucht – mal alleine, mal zu zweit, mal mit Band. Und das treibt den Musiker bisweilen in luftige Höhen. Das Kabel der Gitarre jedoch, die ja Strom braucht, Verstärkung sucht, hält ihn in der Stadt. Nicht immer am Boden, aber in der Stadt! In ihrer Summe jedoch fahren die Stücke aufs Land, gefühlt Richtung Südstaaten. Fai Baba blickt auf dieser Reise zurück auf eine lange, musikalische Geschichte: fünf Alben sind seit 2010 unter dem Baba-moniker entstanden, »Sad & Horny« mitgezählt. Drei Platten davon, die er selbst als weird bezeichnet (Drumloops, Kassettenrecorder, Isolation), dann eins mit einer kompletten Band, und jetzt: »Sad & Horny«. Die Songs haben sich Zeit gelassen, klingen trotzdem oft erfrischend situativ – und obwohl sie sich alle derselben Intensität verpflichten, beleuchten sie gänzlich unterschiedliche Gemütszustände. (…)

Angestoßen wurde »Sad & Horny« durch eine geplante Zusammenarbeit mit einem Filmemacher, die Inspiration entstand in Stimmungen zwischen Film Noir und Roadmovie. Der Film scheiterte, die Musik blieb: zwischen verdrogter Repetition und halligen, spürbaren Gitarren (»Find Me A Woman«), Jeff Buckley (»Nobody But You«), dabei stets auch ziemlich haunted zwischen Iggy und Bowie, der musikalischen Stilsicherheit von Deerhunter (»Don’t Belong Here«), treibend-progressiver Klaus Dinger-Dynamik (»Can’t Get Over You«) und einem nicht zu leugnenden Beatles-Einschlag etwa auf »Geographical Tongue«, freut man sich beim Hören ohne Unterlass, dass Fai Baba nicht BWL studiert hat.

Hendrik Otremba zum Album „Sad & Horny“

Präsentiert von XYEAHX Shows