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  • Foto: FemFest Team Würzburg
  • Bild: Theresa Wilhelm
  • Foto: Theresa Wilhelm
  • Foto: Theresa Wilhelm
Einlass
10:30 Uhr
Beginn
11:00 Uhr
Info
Eintritt frei

10. FemFest Würzburg

PROGRAMM // SONNTAG
Ganztägig: Ausstellungen "10. FemFest Würzburg"

& Theresa Wilhelm: "Augenblick"

Theresa Wilhelm 29, freie Künstlerin, Illustratorin, studierte Kunsttherapeutin und Ergotherapeutin.

"Ich betrachte Kunst als Form des Ausdruckes, ein Mittel um einen Transfer zwischen Innen und Außen zu ermöglichen.
Die Bilder der Ausstellung sind während meines Studiums entstanden. Sie zeigen verschieden Momentaufnahmen, meines künstlerischen und damit auch persönlichen Weges.

11.00 – 13.00 Uhr Jessica Bock // Vortrag: "Das gab es?" Die ostdeutsche Frauenbewegung seit den 1980er Jahren
(DIESER VORTRAG FINDET IM CAIRO STATT, JESSICA BOCK WIRD ONLINE PER ZOOM ZUGESCHALTET)

ID 870 0518 2054 
Kenncode: 956275

„Das gab es?“ Diese Frage begegnete mir oft, wenn ich über mein Dissertationsthema sprach. Ja, sie gab es: die ostdeutsche Frauenbewegung. Bis heute ist dieser Teil der deutschen Frauenbewegungsgeschichte weitgehend unbekannt. Dabei haben Frauen bereits in der DDR seit den 1980er Jahren damit begonnen sich kritisch mit den Frauen- und Geschlechterverhältnissen auseinanderzusetzen. In den Umbrüchen im Herbst 1989 formulierten sie die Frauenfrage als Kernelement der Demokratisierung der Gesellschaft. Seit Beginn der 1990er Jahre erfolgte im Osten der rasante Aufbau einer feministischen Infrastruktur. Im Rahmen meines Vortrages gebe ich einen Überblick über die Entstehung, Verlauf und Ziele der ostdeutschen Frauenbewegung. In diesem Zusammenhang gehe ich auch der Frage nach, warum sie bislang kaum sichtbar ist und warum wir uns dennoch an sie erinnern sollten – in Ost und West.

Referentin: Jessica Bock M.A., ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Digitalen Deutschen Frauenarchiv. Ihre Dissertation widmet sich der ostdeutschen Frauenbewegung von 1980 bis 2000 am Beispiel Leipzigs und ist 2019 mit dem Dissertationspreis der GenderConceptGroup der TU Dresden ausgezeichnet worden. Publ. u. a.: Kein einig Schwesternland. Über die bestehende Un-Einigkeit zwischen ost- und west-deutscher Frauenbewegung, in: Femina Politica. Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, Tübingen 2019, S. 121-130. Ihre Dissertation erscheint im Herbst im Mitteldeutschen Verlag.

11.00 - 13.00 Uhr
Kreatives Angebot Brustabdruck“ (Samstag & Sonntag)
Der Workshop ist an beiden Tagen voll, daher ist leider keine Anmeldung mehr möglich.

Der Workshop findet auf Spendenbasis statt. Spendenvorschlag zwischen 5-10 €.

Erstelle einen Abdruck mit Gips von deinen Brüsten (oder je nach dem was dich wohlfühlen lässt, auch von einem anderen Körperteil). Die Idee des Workshops ist, die Möglichkeit einer neuen Perspektive und damit vielleicht einem neuen Blick bzw. Gefühl in Bezug auf den eigenen Körper. Mit Hilfe eines Gipsabdruckes entsteht die Option

den eigenen Körper von außen zu betrachten und wahrzunehmen. Die Vielfalt an menschlichen Formen ist unendlich und doch scheint es eine Einteilung in falsch und richtig, schön und hässlich, zu groß, zu klein, zu schlaff, zu prall und so weiter zu geben. Mir stellt sich die Frage ob ich an diesem Bild weiter festhalten will oder ob ich neuen Bildern und damit einer vielfältigen Normalität Raum gebe.

Der Workshop wird in einem geschützten Raum stattfinden und dir ganz frei zur Wahl stellen welchen Teil deines Körpers du in Gips verewigen möchtest. Achte den Rahmen deines Seins und deiner ganz individuellen Grenzen.

13.00 – 15.00 Uhr
Kirsten Böök // Vortrag: Juristische Perspektive auf sexualisierte Gewalt 

Kaffeepause: Kuchen, Brezeln und andere vegane Kleinigkeiten

15.00 – 17.00 Uhr
Daria Hammerschmidt // Vortrag: "Abtreibungen – zwischen medizinischer Versorgung, persönlichen Geschichten und öffentlichem Diskurs"

2009 wurde die Ärztin Christina Hänel von einem sogenannten Abtreibungsgegner angezeigt, weil sie auf ihrer Internetseite über den Ablauf von Schwangerschafts-abbrüchen in ihrer Praxis informiert hat. 

Diese Anzeige zeigt nicht nur, dass die Gesellschaft noch immer gespalten ist beim Thema Abtreibungen, sondern auch wie hochproblematisch und entmündigend die Gesetzeslage zu Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland ist.
Der öffentliche, moralisierende Streit über die persönliche 
Entscheidung eine Schwangerschaft zu beenden zwingt Abtreibenden ein Narrativ auf, das von tiefgreifenden moralischen Fragen geprägt ist und führt  dazu, dass Betroffene nicht offen über ihr Situation sprechen können, die medizinische Versorgung gefährdet wird und Mythen zu Methoden und Folgen kursieren.

In diesem Vortrag wollen wir uns den Mythen zu Abtreibungen stellen, verschiedene Methoden des Schwanger-schaftsabbruchs kennenlernen, die widersprüchliche Gesetzeslage in Betracht nehmen und in den bewegenden 
Alltag von Mediziner*innen, wie Christina Hänel, eintauchen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen und begleiten.
Im Anschluss an einen kurzen Einblick in die Landschaft politischen Engagements wollen wir uns mit persönlichen Fragen auseinandersetzen: Wie können wir über Abtreibungen ins Sprechen kommen? Woran können wir 
Abtreibungsstigma erkennen, auch in uns selbst? Und wie können wir Menschen bei einer ungewollten Schwangerschaft unterstützen?

 

Das FemFest 2022 findet statt in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung. Der Vortrag von Jessica Bock wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben!