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  • Foto: Diana Gohring

Würzburger Woche gegen Rassismus - Mittwoch

Würzburger Woche gegen Rassismus

Bei vielen Veranstaltungen gibt es die Möglichkeit auch online per Stream teilzunehmen. 

Mit dem Erwerb eines Tickets könnt ihr eine Woche lang kostenlos auf alle Streams zugreifen! 
Teilnahme hier über TixforGigs: www.tixforgigs.com


Mittwoch, 27.04.2022

13:00 Uhr  Lesung antirass. Kinderbuch mit Schulklasse (Stadtbücherei Würzburg)

16:00 Uhr  Schreibworkshop mit Barış Yüksel Die Poetisierung des Abendlandes (Jugendkulturhaus Cairo)
Anmeldung

18:00 Uhr  Vortrag+Diskussion Fikri Anil Altintas: Kritische Männlichkeit und Rassismus (Jugendkulturhaus Cairo) [Auch als Stream]
Anmeldung

20:00 Uhr  Theater-Aufführung Es waren auch Deutsche unter den Opfern (Jugendkulturhaus Cairo)
Anmeldung

 

16:00-17.30 / Jugendkulturhaus Cairo / Schreibworkshop mit Barış Yüksel Die Poetisierung des Abendlandes
Schreiben bedeutet auch immer Widerstand zu leisten. Im Schreibworkshop von Barış Yüksel geht es um das ermächtigende Potenzial, welches kreatives Schreiben entfalten kann. Neben einem kleinen Input zur Geschichte widerspenstiger migrantischer Literatur und Empowerment durch Schreiben wird Barış die Teilnehmenden beim eigenen Schreibprozess anleiten.

Der Workshop ist auch für Menschen geeignet, die selbst noch nie oder wenig geschrieben haben, aber sich daran ausprobieren möchten. Da der Fokus auf Empowerment und migrantischer Literatur liegt, richtet der Workshop sich an Menschen mit Rassismuserfahrungen bzw. Menschen mit familiärer Migrationsgeschichte. Wir möchten auch jüdische Menschen und Menschen mit Marginalisierungserfahrungen aus Osteuropa ermutigen, sich anzumelden. Wir weisen darauf hin, dass wir Anmeldungen von Personen, die nicht in die genannten Kategorien fallen, auch nicht berücksichtigen können.


Barış Yüksel ist Soziologe und Autor mit dem Fokus auf Antirassismus, Migration und migrantische Erinnerungskultur. Vor 5 Jahren hat er mit Freund*innen in Würzburg einen Verein gegen Rassismus, für Gleichberechtigung und mehr Teilhabe von Menschen, die von Rassismus betroffen sind, gegründet. In seiner Freizeit schreibt er u.a. Gedichte und Geschichten für verschiedene Magazine wie z.B. Literarische Diverse, Zwischentext, renk. oder Decolonize Fest.


18:00-19.30 / Jugendkulturhaus Cairo / Vortrag+Diskussion Fikri Anıl Altıntaş: Kritische Männlichkeit
und Rassismus 
[Auch als Stream]
Zusammen mit Fikri Anıl Altıntaş möchten wir über kritische Männlichkeit, die Verflechtungen mit Rassismus, Erfahrungen und praktische Beispiele für das alltägliche Handeln diskutieren.
Fikri Anıl Altıntaş (er/ihm), geboren 1992 in Wetzlar, studierte Politikwissenschaften, Ethnologie und Osteuropastudien in Tübingen, Istanbul und Berlin und arbeitet als politischer Bildner und freier Autor. Er schreibt unter anderem für der Freitag, taz. und pink- stinks.de. In seinen Texten, Vorträgen und Workshops, u.a. für den Gropius Bau und das ZDF, beschäftigt er sich mit Männlichkeit und Rollenbildern, Privilegien und der (De)-Konstruktion von nicht-weißen, muslimisch gelesenen Männlichkeiten in Deutschland. Auf Instagram schreibt er unter @_faanil
über Rollenbilder und bricht mit Sehgewohnheiten und ist ehrenamtlich als #HeForShe Deutschland Botschafter von UN Women Deutschland aktiv. Sein Debütroman erscheint im Frühjahr 2023


20:00-22.00 /Jugendkulturhaus Cairo / Theater-Aufführung Es waren auch Deutsche unter den Opfern
(Ein Rechercheprojekt zum NSU von Tuğsal Moğul)
Das Rechercheprojekt zum NSU von Tuğsal Moğul als Theateraufführung mit dem Titel: AUCH DEUTSCHE UNTER DEN OPFERN

ZUM INHALT:
Zehn Tote in elf Jahren – neun Menschen mit griechischer, türkischer und kurdischer Herkunft – das ist die traurige Bilanz des NSU. Jahrelang wurde den Opfern mit Rassismuserfahrungen eine Verwicklung in die Machenschaften der organisierten Kriminalität unterstellt – gleichzeitig schlossen die Beamten einen rechtsextremen Hintergrund der Taten aus.


Die Verbrechen des NSU enden im Jahr 2011: Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos werden tot in einem ausgebrannten Wohnmobil aufgefunden, vier Tage später stellt sich Beate Zschäpe der Polizei. Der größte politische Strafprozess nach der Wiedervereinigung bemühte sich um Aufklärung. Nach fünf Jahren und insgesamt 438 Verhandlungstagen, bei denen mehr als 700 Zeugen gehört wurden, wurde das Urteil verkündet. Doch eine Frage bleibt: Welche Rolle spielt der Staat in diesem Verbrechenskomplex?


Es ist ein deutsches Verbrechen, dessen lückenlose Aufklärung kaum möglich scheint. Es ist neue deutsche Zeitgeschichte! Was wäre gewesen, wenn die Opfer deutsche Namen gehabt hätten und die Täter nichtdeutsche? Tuğsal Moğul versammelt nach intensiver 9-monatiger Recherche reine Fakten und Aussagen, Polizeimeldungen und Politiker*innenstatements zu der NSU-Mordserie im Besonderen und zu rechter Gewalt im Allgemeinen. Aber in dieser Konzentration entwickelt das Bekannte eine extreme Wirkung. Es lässt sich nicht mehr Verdrängen und Verharmlosen. Moğul und sein Ensemble, das mal CSI und mal Märchenstunde spielt, müssen das Publikum gar nicht beschimpfen. Die Ereignisse, die sie referieren, sprechen für sich und sind immer auch mit einer Frage an uns alle verbunden. Wie konnte es soweit kommen und welchen Anteil haben Einzelne daran?
Dieser Abend, der mit den unterschiedlichsten Möbeln arbeitet, der mal klassisches Dokumentartheater und mal bitterböse Satire ist, der die Morde der Terrorgruppe rekonstruiert und zugleich eine Prognose über den Ausgang des Prozesses wagt, verwandelt sich in ein theatrales
Totengebet.

“Das Stück AUCH DEUTSCHE UNTER DEN OPFERN". Ein Rechercheprojekt zum NSU von Tuğsal Moğul ist als E-Book erschienen: https://www.rowohlt.de/buch/tugsal-mogul-die-nsu-morde-auch-deutsche-unter-de


Viel zu schnell sind die vielen Opfer rechtsradikaler Gewalt aus den Nachrichten und den Erinnerungen der Öffentlichkeit verschwunden. So ist es nun an uns, ihrer noch einmal zu gedenken.

 

Anmeldung:
Über das Anmeldeformular auf der Seite der Jugendbildungsstätte: jubi-unterfranken.de

Hygienevorschriften:
Wir empfehlen euch eine FFP2 Maske zu tragen und vorab eigenverantwortlich einen Test zu machen. Mehr Infos findet ihr hier.

 

Präsentiert von Würzburg KUlturS e.V. mit Unterstützung durch die Jugendbildungsstätte Unterfranken und des CAIRO´s